Der richtige Zeitpunkt – Wann und warum der Kauf von Bitcoin und Co. besonders lohnend sein kann

Einleitung

Der Kryptomarkt ist extrem volatil und die Kursschwankungen von Bitcoin, Ethereum und anderen großen Kryptowährungen sind enorm. Als Anleger stellt sich daher immer wieder die Frage: Wann ist der optimale Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf? Gibt es bestimmte wiederkehrende saisonale Muster, die dabei helfen können, die Preisentwicklung vorherzusagen und die Gewinnchancen zu erhöhen?

In diesem Artikel untersuchen wir verschiedene Faktoren, die Einfluss auf Angebot und Nachfrage am Kryptomarkt haben. Wir analysieren, warum etwa das chinesische Neujahrsfest früher ein wichtiger Marker war und welche Rolle heute eher die großen Finanzinvestoren an der Wall Street spielen. Wir zeigen auf, wie sich der Markt in einzelnen Monaten und Wochentagen typischerweise entwickelt hat und geben Tipps, worauf man als Trader besonders achten sollte.

Ziel ist es, die wichtigsten psychologischen und ökonomischen Kräfte zu beleuchten, die den volatilem Kryptomarkt antreiben. So finden Anleger vielleicht Hinweise darauf, wann der beste Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf von Bitcoin und anderen Coins sein könnte.

Große Kursschwankungen aufgrund geringer Marktkapitalisierung

Ein wesentlicher Grund, warum der Kryptomarkt so starken Schwankungen unterworfen ist, liegt in seiner noch relativ geringen Marktkapitalisierung im Vergleich zu anderen Anlageklassen. Bitcoin bringt es derzeit auf rund 780 Milliarden Dollar Marktwert. Zum Vergleich: Apple als einzelne Aktie ist über 2,6 Billionen Dollar wert, Gold sogar über 12 Billionen.

Selbst die nach Marktkapitalisierung größten Altcoins wie Ethereum bewegen sich gerade einmal in der Größenordnung zwischen 20 und 70 Milliarden Dollar. Angesichts dieser vergleichsweise kleinen Gesamtvolumina reagiert der Kryptomarkt sehr sensibel auf Angebots- und Nachfrageänderungen.

Schon kleinere Käufe oder Verkäufe können auf Trading Plattformen wie FX Bank Breaker einen deutlichen Kursanstieg oder -einbruch auslösen. Diese hohe Volatilität macht es schwierig, den optimalen Kauf- oder Verkaufszeitpunkt zu erwischen. Gleichzeitig bergen große Kursschwankungen aber auch enorme Gewinnchancen – für Anleger, die die Marktdynamik zu ihrem Vorteil nutzen können.

Saisonale Preismuster: Chinesisches Neujahr verliert an Bedeutung

In der Vergangenheit gab es durchaus wiederkehrende saisonale Preismuster beim Bitcoin, die sich Anlegern zunutze machen ließen. Ein Beispiel ist das chinesische Neujahrsfest, das aufgrund der hohen Bedeutung Chinas für Bitcoin lange Zeit mit Kursverlusten einherging. Viele Chinesen tauschten im Vorfeld einen Teil ihrer Bitcoin in Bargeld um, um Geldgeschenke verteilen zu können. Dieser Verkaufsdruck drückte zuverlässig die Kurse.

Dieses Phänomen ist in den letzten Jahren aber deutlich schwächer geworden. Der Grund: Nach dem Bitcoin-Mining-Verbot in China haben viele Miner ihre Aktivitäten ins Ausland verlagert. Auch die Bitcoin-Investoren kommen heute aus deutlich mehr Ländern als noch vor einigen Jahren. Die jahreszeitlichen Effekte durch das chinesische Neujahr scheinen damit keine so große Rolle mehr zu spielen.

April und Mai: Statistisch die gewinnstärksten Monate

Blickt man dennoch auf die langfristige durchschnittliche monatliche Preisentwicklung von Bitcoin seit 2010, lassen sich statistische Auffälligkeiten erkennen. So waren April und Mai bisher die Monate mit den höchsten durchschnittlichen Kursgewinnen. März und September waren hingegen am schwächsten.

Allerdings ist die Datenhistorie mit gut 10 Jahren hier noch relativ kurz, um klar prognostizierbare saisonale Muster abzuleiten. Die Erkenntnis, dass Frühjahr und Frühsommer offenbar besonders gewinnstarke Phasen sind, könnte aber zumindest ein interessanter Anhaltspunkt sein.

Nachfrage aus Asien sinkt – Wall Street wird wichtiger

Wichtiger als saisonale Effekte ist heute die Nachfrageseite durch institutionelle Investoren, insbesondere von der Wall Street. Noch 2017 war der Kryptohandel stark durch private Anleger aus Asien geprägt. Der Bitcoin-Preis reagierte empfindlich auf die Nachfrage zum Morgen in Tokio und Hongkong.

Mittlerweile synchronisiert sich der Markt aber immer stärker mit den Handelszeiten an den US-Börsen. Das Handelsvolumen und die Volatilität steigen ab 15:30 Uhr MEZ deutlich an, wenn die US-Börsen öffnen. Gegen 22:00 Uhr, mit deren Schließung, flaut der Krypto-Handel dann wieder ab. Die Wall Street gibt heute klar den Takt vor.

Weekends sind riskant

Was früher für den Aktienmarkt galt, scheint sich auch zunehmend auf den Kryptomarkt zu übertragen: Am Wochenende ist Vorsicht geboten. Da viele institutionelle Investoren hier handelstechnisch pausieren, sind starke Kursbewegungen am Samstag und Sonntag oft nicht nachhaltig.

Erholungen oder Einbrüche können sich bis Montagmorgen wieder umkehren. Wer sich durch positive oder negative Preisentwicklungen am Wochenende zum Kauf oder Verkauf verleiten lässt, riskiert am Montag böse Überraschungen, wenn das “wahre Gesicht” des Marktes wieder zum Vorschein kommt.

Psychologie: Gier und Angst treiben den Markt

Neben diesen eher technischen Faktoren spielt die Psychologie der Anleger eine wichtige Rolle für die Preisentwicklung am Kryptomarkt. Insbesondere Gier in Bullenmärkten und Angst in Baisse-Phasen können zu übertriebenen Reaktionen führen.

In einem positiven Marktumfeld steigt die Euphorie, es herrscht Goldgräberstimmung. Jeder möchte dabei sein, die Nachfrage schießt weiter nach oben, die Rallyeschraube dreht sich immer schneller – bis die Blase platzt.

Entsprechend verhält es sich auf der Negativseite. Aus Angst, alles zu verlieren, versuchen viele verzweifelt, ihre Coins loszuwerden, wenn die Kurse in den Keller rauschen. Dies verstärkt den Abwärtsstrudel. Solche massenpsychologischen Übertreibungen bieten allerdings auch Chancen für Contrarian-Investoren.

Maximale Gier: Der ideale Zeitpunkt zum Verkauf

Wie lassen sich solche wenig rationalen Übertreibungen nach oben und unten erkennen? Ein Indikator ist die Gier- und Angst-Analyse des Krypto-Portals Alternative.me. Sie basiert auf Stimmungsanalysen in sozialen Medien und Umfragen.

Ein extremes Gier-Niveau von Werten über 75 zeigt meist, dass der Markt heiß gelaufen und massiv überhitzt ist. Spätestens jetzt sollten sich Investoren auf einen bevorstehenden Absturz einstellen und über Gewinnmitnahmen nachdenken. Psychologisch fällt das oft schwer, da die Euphorie noch ihren Höhepunkt erreicht. Doch genau dann sind die Risiken am größten.

Maximale Angst: Der ideale Zeitpunkt zum Kauf

Umgekehrt verhält es sich in extremen Baisse-Phasen. Wenn die Angst laut Angst-und-Gier-Index Werte unter 25 erreicht, Panik und Pessimismus dominieren, ist meist der Tiefpunkt bereits erreicht oder fast erreicht.

Viele Anleger sind in diesem Stadium so verunsichert, dass sie nur noch raus wollen. Die Kursschwankungen erreichen ihren Höhepunkt. Für mutige Investoren mit starken Nerven kann dies der ideale Zeitpunkt sein, unterbewertete Coins günstig einzusammeln.

Langfristiger HODL bleibt die sicherste Strategie

All diese Überlegungen zur Psychologie und Markttechnik zielen vor allem auf kurz- bis mittelfristiges Market Timing ab. Wer dagegen langfristig orientiert ist, sollte sich von tagesaktuellen Kursschwankungen nicht beirren lassen.

Studien zeigen, dass eine einfache “Buy and Hold”-Strategie bei Bitcoin langfristig die mit Abstand höchsten Gewinne erzielt. Versuchen Anleger hingegen, durch ständiges Kaufen und Verkaufen den Markt zu timen, gehen langfristig meist Gewinne verloren.

Auch wenn der richtige Einstiegszeitpunkt den Gewinn deutlich erhöhen kann: Wer fest vom Wert und der Zukunft eines Coins überzeugt ist, bleibt mit einer langfristigen HODL-Strategie am besten unterwegs.

Fazit

Der Kryptomarkt unterliegt, insbesondere aufgrund seiner noch geringen Marktkapitalisierung, extrem hohen Kursschwankungen. Saisonale Preismuster, etwa rund um das chinesische Neujahr, scheinen an Relevanz zu verlieren.

Immer wichtiger wird dagegen die Nachfrage von institutionellen Investoren der Wall Street. Deren Handelszeiten geben heute den Takt am Kryptomarkt vor. Auch das Wissen um typische psychologische Übertreibungen in Bullen- und Bärenmärkten kann helfen, Chancen zu erkennen.

Letztlich bleibt der Kryptomarkt aber extrem schwierig zu timen. Langfristig orientierte Anleger sind mit einer Buy-and-Hold-Strategie meist am besten bedient. Ein starker Fokus auf den optimalen Einstiegszeitpunkt kann auf lange Sicht sogar kontraproduktiv sein.